Falklandkrieg – der Krieg um die Falklandinseln / Malvinas

Jagdflugzeug, Mount Pleasant Airbase
Moun Pleasant Airbase auf den Falklands - © depositphotos.com @ Steve_Allen

Im südlichen Atlantik, etwa 500km vor der südamerikanischen Küste und ca. 800 km von der patagonischen Küste entfernt liegen die Falklandinseln (Malvinas), eine Inselgruppe mit 2 Hauptinseln und rund 200 kleineren Inseln. Von Großbritannien sind die Inseln rund 15.000 km entfernt, wie man auf einem Globus gut erkennen kann.

Schon lange streiten sich Argentinien und Großbritannien um die Inseln. 1982 kam es dann zum Krieg um die Falklandinseln.

Eine ausführliche Darstellung der Ereignisse von Peter Veith:

02.04.1982 – Landung der Argentinier

Ab 08.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr MEZ) beginnen die argentinischen Streitkräfte mit der Luft- und Seelandung in und um Port Stanley. Beteiligt sind Kräfte des 5. AK sowie der 9. Lufttransport und 2. Fallschirmjägerbrigade. Die Flotte setzt sich aus dem Flugzeugträger „25 De Mayo“, dem Kreuzer „General Belgrano“, 3 Zerstörern und den 3 Fregatten „Drummond“, „Guerrico“ und „Granville“ (alle vom französischen Typ „Aviso-69“) sowie weiteren kleineren Kampfschiffen zusammen. Die Truppen und Kampftechnik werden mit 2 großen Landungsschiffen (8000 ts) sowie Transportern herangeführt. Die Flottenkräfte führt Vizeadmiral Lombardo.

Argentinische Fallschirmjäger besetzen den Flugplatz und die Rundfunkstation in Port Stanley. Angelandet werden etwa 5.000 Mann, die neben Port Stanley weitere wichtige Punkte auf der Insel unter Kontrolle nehmen.

Die britische Besatzung der Falklands bestand zum Zeitpunkt der argentinischen Invasion aus 67 Mann Marineinfanterie. Normalerweise waren es noch weniger, allerdings sollte gerade eine Ablösung stattfinden, aus diesem Grund befanden sich zwei Trupps dort. Diese gehörten zur Naval Party 8901 vom Marine Detachement der Royal Marines. Der britische Gouverneur Rex Hunt (gleichzeitig Oberbefehlshaber der Landtruppen) befahl zwei Tage später nach kurzem Feuergefecht die Feuereinstellung. Die britische Inselbesatzung sowie der Gouverneur werden gefangengenommen.

Über Verluste gibt es unterschiedliche Aussagen. Die Argentinier sollen 17 Mann verloren haben (siehe Europäische Wehrkunde, München, H. 6/1962), andere Berichte sprechen von 1 Toten und 4 Verletzten.

Die argentinischen Truppen werden in den nächsten Tagen weiter verstärkt und erreichen bis zum Eintreffen des britischen Flottengeschwaders eine Stärke von über 10.000 Mann. An Land gesetzt wurden 17 Panzer AMX-13, 86 Schützenpanzerwagen sowie über 100 Geschütze, Granatwerfer und Flakartillerieeinheiten.

Großbritannien bricht seine diplomatischen Beziehungen zu Argentinien ab. Der UNO-Sicherheitsrat appelliert an beide Staaten, äußerste Zurückhaltung zu üben.

03.04.1982 – Besetzung von Südgeorgien

Die Argentinier landen auf Südgeorgien. 22 britische Soldaten, die militärische Besatzung der Insel, leisten Widerstand. Die Verluste der Argentinier betragen: 3 Tote, 3 Verwundete, 1 Hubschrauber abgeschossen und eine Fregatte durch eine PALR beschädigt.

Britische U-Boote sind vor der argentinischen Küste vorentfaltet. Die argentinische Nachrichtenagentur meldet, dass das britische Atom-U-Boot „Superb“ vor der La-Plata-Mündung gesichtet wurde.

Der UNO-Sicherheitsrat ruft erneut beide Staaten zu einer friedlichen Lösung auf. Die 10 Außenminister der EG verurteilen das argentinische Vorgehen und fordern zum Rückzug auf.

Großbritannien kündigt die Entsendung eines Flottenverbandes zu den Falklandinseln/Malwinen an.

04.04.1982 – Offizielle Annektion

Argentinien erklärt die Malwinen (Falklandinseln), Südgeorgien und die Südsandwichinseln zur 24. Provinz, Port Stanley wird in Puerto Argentino umbenannt, Spanisch wird zur Landessprache erklärt, die UNO-Resolution wird zurückgewiesen der Zahlungsverkehr mit Großbritannien zeitweilig unterbrochen und die staatliche Kontrolle des Devisenmarktes angeordnet.

05.04.1982 – Britische Marine wird aktiv

Beginn der Entfaltung des britischen Flottenverbandes. Befehlshaber ist Konteradmiral John Woodward. Die Entfaltung erfolgt in 3 zeitlich getrennten Staffeln. Die Vorausabteilung unter Konteradmiral John „Sandy“ Woodward bestand aus Schiffen, die vom Manöver „Spring Train“ im Süd-Atlantik abgezogen wurden. Es folgten aus Portsmouth die zwei Flugzeugträgern „Hermes“ und „lnvincible“ mit insgesamt 20 „Sea Harrier“ an Bord, sowie: 6 Zerstörer, 8 Fregatten, 4 U-Boote, davon 2 Atom-U-Boote, 4 Landungsschiffe (darunter das Docklandungsschiff „Fearless“) und etwa 15 weitere Hilfsschiffe bzw. beschlagnahmte Ziviltransportschiffe. An Bord befinden sich etwa 2.500 Mann Marineinfanterie und 650 Fallschirmjäger, Pioniere, mindestens 2 Batterien 105-mm-Artillerie, 1 Nachschubregiment und 2 Züge gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge vom Typ „Scorpion“ und „Scimitar“.

Dieser Verband, verstärkt mit weiteren Einheiten aus Gibraltar, erreicht Mitte April die Insel Ascension und läuft nach Auffüllung mit Kurs auf die Falklandinseln weiter. 7 Schiffe des Verbandes sind für die Rückeroberung der Insel Südgeorgien bestimmt. In der 2. Aprilhälfte folgt die nächste Staffel mit ungefähr 20 Kriegs- und Transportschiffen und etwa 2.000 Mann Landungstruppen an Bord (dazu gehörte das Passagierschiff „Canberra“). Zur weiteren Verstärkung der Luftangriffs- und -verteidigungskomponente hat der Containerfrachter „Atlantic Conveyor“ weitere 20 „Sea Harrier“ sowie Hubschrauber an Bord. Mit dieser Ladung hat das Schiff größte Bedeutung für den Verlauf der Kampfhandlungen. Ende April sind etwa 55 bis 60 Kriegs- und Versorgungsschiffe i m Kampfgebiet.

In der 2. Maihälfte folgt eine dritte Staffel mit weiteren 20 Schiffen. Zum Stützpunkt Ascension werden umfangreiche Mengen Nachschub transportiert.

07.04.1982 – Großbritannien erklärt Sperrzone

Großbritannien erklärt mit Wirkung vom 12.04. eine 200-sm-Zone um die Falklandinseln/Malwinen zur militärischen Sperrzone. Alle argentinischen Kriegs- und Hilfsschiffe werden beim Aufenthalt in diesem Gebiet angegriffen. Vorentfaltete britische U-Boote, genannt werden u.a. „Superb“, „Sceptre“ und „Spartan“, üben die Kontrolle aus. Auf britisches Ersuchen werden von den USA Aufklärungsflüge im Gebiet der Falklandinseln/Malwinen durchgeführt.

08.04.1982 – Mobilmachung in Argentinien

Argentinien verfügt die Mobilmachung des Jahrganges 1962 u.a. Maßnahmen zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft. Eine 200-sm-Zone vor der argentinischen Küste und rund um die Malwinen wird zum „Südatlantischen Operationsgebiet“ erklärt.

14.04.1982 – Britisches Parlament reagiert

Das britische Parlament bestätigt auf einer Sondersitzung die Vorbereitungen militärischer Maßnahmen gegen Argentinien. Die Beschlagnahme weiterer Transportschiffe sowie die schnelle Reparatur des Landungsschiffes „lntrepid“ (ausgelaufen am 24.4.) werden mitgeteilt. Durch diese Maßnahmen soll die Nachführung weiterer Truppen und Technik gewährleistet werden.

25.04.1982 – Briten erobern Südgeorgien zurück

Die britische Flotte erreicht die Falklandinseln/Malwinen und ein Teilverband (bereits am 23.4.) die Insel Südgeorgien. Nach dem Absetzen einer 12 Mann starken Aufklärungs- und Diversantengruppe auf Südgeorgien beginnt – nach einer Artillerievorbereitung und dem Einsatz von Kampfhubschraubern – die Anlandung der britischen Truppen in Stärke von 230 (nach anderen Angaben lediglich 75 Mann). In Vorbereitung dieses Angriffs wurde bereits am 21.04. der Mountain Troop (16 Mann) der „D“ Kompanie des 22nd. Special Air Service Rgt. auf dem Fortuna-Gletscher in Südgeorgien mit 3 Wessex Hubschraubern abgesetzt.
Das im Hafen Grytviken liegende argentinische U-Boot „Santa Fe“ wird von „Lynx“-Hubschraubern mit ungelenkten Raketen angegriffen und schwer beschädigt, es erreichte noch mit eigener Maschine den Hafen in King Edward.

Der Angriff am 25.04. fand unter Führung von Major Guy Sheridan, von den Royal Marines, statt. Ihm standen zur Verfügung:

  • die Kompanieführungsgruppe der „M“ Kompanie der Royal Marines,
  • die Detachements der Royal Marines der Schiffe PLYMOUTH und ANTRIM,
  • eine Gruppe vom Aufklärungszug des 42. Commando-Bataillons,
  • einige Männer von SAS und SBS, die gerade nicht im Einsatz standen.

Auf argentinischer Seite standen ihnen 140 Mann gegenüber.

Südgeorgien wird ohne nennenswerten Widerstand schnell besetzt, die meisten Argentinier werden gefangengenommen.

26.04.1982 – 4 weitere Fregatten im Einsatz

Die Fregatten „Ariadne“, „Avenger“, „Aurora“ und „Leander“ verlassen gemeinsam mit den Versorgungsschiffen „Bayleaf“ (20.320 t) und „British Avor“ (15.450 t) den Hafen Plymouth. Ein weiteres Bataillon Fallschirmjäger mit Unterstützungseinheiten wird mit den Schiffen „Nordland“ (12.988t) und „Europic Ferry“ (4.190t) verlegt.

28.04.1982 – argentinische Verstärkung trifft ein

Die argentinischen Truppen auf den Falklandinseln/Malwinen werden durch laufende See- und Lufttransporte auf 12.630 Mann verstärkt, wovon allein über 7.000 Mann in Port Stanley stationiert sind.

30.04.1982 – Totale Blockade

Ab 13.00 Uhr MEZ wird durch Großbritannien die totale See- und Luftblockade im Radius von 200 sm um die Falklandinseln/Malwinen verhängt. Für die argentinischen Truppen auf den Inseln wird höchste Alarmbereitschaft ausgelöst.

Lesetipp:  Der Falklandkrieg - eine Kurzübersicht

Auf der Insel Ascension wird eine Gruppe von Flugzeugen zusammengestellt und für den Einsatz vorbereitet, die aus weitreichenden Bombenflugzeugen „Vulcan“, Tankflugzeugen und UAW-Flugzeugen „Nimrod“ besteht.

01.05.1982 – Beschuss der Küste

Britische Fregatten nähern sich der Insel Ost-Falkland und beginnen mit ihren 114-mm-Geschützen den Küstenbeschuss bei Port Stanley, insbesondere gegen den Flugplatz und die dort laufenden Wiederherstellungsarbeiten. Bereits in den frühen Morgenstunden waren Luftangriffe von 16 „Sea Harrier“-Jagdbombern der Flugzeugträger und eines Bombenflugzeuges „Vulcan“ (gestartet von der Insel Ascension) gegen das Flugfeld in Port Stanley und Goose Green sowie gegen argentinische Stellungen durchgeführt worden.

Der Versuch, eine britische Kommandoeinheit zur Zerstörung von Anlagen im Gebiet des Flugplatzes der Hauptstadt anzulanden, wird abgeschlagen.

Diese ersten Angriffe führten auf der argentinischen Seite zu Verlusten – 19 Tote und 37 Verwundete. Der Flugplatz von Port Stanley ist zwar beschädigt, aber weiterhin nutzbar. Mit den eingesetzten 450-kg-Bomben wurden nur wenige Treffer erzielt.

02.05.1982 – Argentinischer Kreuzer versenkt

Das britische kernkraftgetriebene U-Boot „Conqueror“ torpediert gegen 17.00 Uhr mit zwei modernen „Tigerfish“-Torpedos auf 55°24’S und 61°32’W den argentinischen Kreuzer „General Belgrano“ (13.600 ts). Beide Torpedo treffen Backbord mittschiffs bzw. im Vorschiff. Der Kreuzer erhält starke Schlagseite, der Bug knickt ab, und nach kurzer Zeit sinkt das Schiff. Beide Begleitschiffe des Kreuzers laufen mit Höchstfahrt ab und unternehmen keine Rettungsversuche. Es herrscht stürmisches Wetter. Die Überlebenschancen im Wasser sind minimal. Erst nach 30 Stunden treffen argentinische und chilenische Schiffe zur Rettung ein. Von der etwa 1.000 Mann starken Besatzung kommen über 360 Seeleute ums Leben. Der Kreuzer befand sich über 30 sm außerhalb der erklärten Blockadezone.

Der Angriffsbefehl für das U-Boot kam nicht vom britischen Verbandschef Woodward, sondern aus dem britischen Hauptquartier in London. Das U-Boot hatte bereits mehrere Stunden den Kreuzer unter Wasser verfolgt. Der Kommandant des U-Bootes sagte später aus, dass ihn der Befehl zur Versenkung des Kreuzers erreichte, als sich dieser 30 Meilen außerhalb der Sperrzone befand. „Ich bin absolut sicher, dass es ein richtiger Befehl war. Meine Besatzung ist stolz auf den Volltreffer“, lautet sein Kommentar. Und Konteradmiral Woodward schätzt ein, dass „wir mit dem Versenken der ,Belgrano‘ das Seegefecht vor den Falklands entschieden haben. Die argentinische Überwasserflotte kehrte unverzüglich in ihre Heimathäfen zurück und wurde nicht mehr gesehen. (Die Welt, Berlin-West, 9. Juli 1982)

Britische „Lynx“-Hubschrauber versenken mit ungelenkten Raketen das argentinische Patrouillenschiff „Alferez Sobral“. Im Gebiet der Falklandinseln/Malwinen beginnen die ersten Luftkämpfe.

04.05.1982 – Zerstörer Sheffield kampfunfähig

Ein britisches „Vulcan“-Bombenflugzeug wird erneut gegen den Flugplatz von Port Stanley eingesetzt, erreicht aber bei 20 abgeworfenen Bomben nur 3 Treffer. Das Flugfeld ist weiter nutzbar.

Es erfolgen konzentrierte argentinische Luftangriffe auf britische Schiffe unter Einsatz von französischen Luft-Schiff-Raketen Typ „Exocet“ (AM-39). Der Zerstörer „Sheffield“ und 2 weitere Schiffe werden von 4 „Mirage 3C“ und 2 „Super Etendard“ angegriffen. Die „Sheffield“, die 70 sm vor den Hauptkräften zur vorgeschobenen See- und Luftraumüberwachung eingesetzt ist, macht die im Tiefstflug angreifenden Flugzeuge und auch die aus 36 km Entfernung abgefeuerten Raketen mit Funkmaß nicht aus und ergreift demzufolge keine Abwehrmaßnahmen. Der Fla-Raketenkomplex „Seadart“ wird nicht eingesetzt. Lediglich der Doppelwerfer wird nach dem optischen Ausmachen der anfliegenden Raketen betätigt. Es gelingt damit, eine „Exocet“ abzulenken. Die andere Rakete trifft den Zerstörer Steuerbord mittschiffs, oberhalb der Wasserlinie, was den sofortigen Ausfall aller elektronischen Geräte zur Folge hat. Der Besatzung gelingt es nicht, den ausbrechenden Brand unter Kontrolle zu bringen. Das Schiff brennt aus und wird aufgegeben, bleibt aber schwimmfähig und wird nach 6 Tagen selbst versenkt. Die Besatzung wird durch Anlegen der Fregatte „Arrow“ am Heck der „Sheffield“ und mittels Hubschraubern abgeborgen. Verluste: 20 Tote und 14 Verletzte (vorwiegend durch Verbrennungen). 242 Mann werden gerettet.

05.05.1982 – Vorbereitung der Landung

Der Befehlshaber des britischen Flottenverbandes, Konteradmiral Woodward, erhält die Anweisung, nach eigener Planung eine See- und Luftlandung auf den Falklandinseln/Malwinen durchzuführen.

Bei einem U-Boot-Angriff auf den Flugzeugträger „Invincible“ soll nach argentinischer Darstellung ein Torpedo getroffen haben, aber nicht detoniert sein.

07.05.1982 – Briten dehnen Kriegsgebiet aus

Die britische Regierung erklärt die Ausdehnung der militärischen Sperrzone um die Falklandinseln/Malwinen. Alle argentinischen Kriegsschiffe und Militärflugzeuge, die sich mehr als 12 Seemeilen von der argentinischen Küste entfernt aufhalten, werden als feindlich angesehen und angegriffen.

08.05.1982 – Port Stanley abgeschnitten

Nach argentinischen Meldungen ist die Startbahn auf dem Flugplatz von Port Stanley noch nutzbar, jedoch eine geregelte Versorgung der Insel nicht mehr möglich.

Von den 20 mitgeführten „Sea Harrier“ Bombenflugzeugen haben die Briten bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt 3 Maschinen verloren. Eine Maschine durch feindliches Feuer, zwei weitere gingen bei einem Zusammenstoß über See verloren. Das argentinische Fischereischiff „Narwale“ wird 100 km nördlich der Falklandinseln/Malwinen durch 2 „Sea Harrier“- Maschinen angegriffen und versenkt. 24 Mann werden gefangengenommen, 1 Mann der Besatzung wird bei dem Angriff getötet.

09.05.1982 – erste Landung der Briten abgewehrt

Gegen 01.40 Uhr Ortszeit erfolgen an zwei Stellen der Falklandinseln/Malwinen britische Anlandungen von See und aus der Luft. Offensichtlich handelte es sich um Diversionshandlungen. Nach zweistündigen Gefechten werden die Landungen abgewehrt.

15.05.1982 – Britischer Kommandotrup setzt sich fest

Ein britischer Kommandotrupp in Stärke von 60 Mann wird in der Nacht mit Hubschraubern auf der Pebble-lnsel abgesetzt und zerstört einen dort errichteten Behelfsflugplatz der Argentinier. Ein Munitionsdepot sowie 5 „Pucara“-Flugzeuge werden gesprengt. Durch einen gleichzeitigen Beschuss der Insel durch britische Zerstörer werden weitere 6 Flugzeuge vernichtet. Der Kommandotrupp gibt von Land aus Feuerkorrekturen. Mit Beginn der Dämmerung laufen die Schiffe wegen der akuten Luftbedrohung wieder ab.

21.05. bis 25.05.1982 – Britische Landung auf Falkland

Um 06.30 Uhr Ortszeit beginnt die britische See- und Luftlandung auf den Falklandinseln/Malwinen durch das Absetzen von Kommandotruppen in der 80 km westlich von Port Stanley gelegenen San-Carlos-Bucht. Die Hauptlandung selbst erfolgt um 08.30 Uhr, Temperatur 0°C, bei hohen Windgeschwindigkeiten mit Böen bis Stärke 11. Das Landungsgebiet ist von den argentinischen Truppen nicht zur Landungsabwehr vorbereitet worden. Die Feuervorbereitung und -unterstützung erfolgt durch Zerstörer und Fregatten, die in den Falklandsund eingelaufen sind, sowie durch „Harrier“- Flugzeuge mit Bomben und Raketen, jedoch nur auf 2 Scheinlandungsabschnitte, auf Ziele in Port Stanley sowie auf zahlreiche andere Orte. Demonstrationslandungen richten sich gegen Goose Green und die Foxbay. Die Hauptlandung erfolgt ohne Feuervorbereitung. Dadurch erkennen die Argentinier zu spät den Landungsschwerpunkt.

Die Anlandung der britischen Truppen erfolgt vorwiegend mit Hubschraubern und Landungsbooten. Ein Hubschrauber stürzt auf Grund des Sturmes ab, es gibt 21 Tote. Im Falklandsund selbst ist ruhige See (Seegang 3), so dass die Boote ohne größere Schwierigkeiten anlanden können. Im Landungsbrückenkopf (der am 21.5. eine Fläche von 26 km2 umfasst) befinden sich am 22.5. Teile der 5.Infanterie- und der 3.Marineinfanteriebrigade mit entsprechenden Unterstützungseinheiten (insgesamt etwa 2.500 Mann), die ständig weiter verstärkt werden. Vordringlichste Aufgabe der angelandeten Truppen ist die Herstellung der Sofortbereitschaft aller Luftabwehrmittel, insbesondere der Systeme „Rapier“ und der Ein-Mann-Fla-Rakete „Blowpipe“.
Die Anlandung ist nach 5 Stunden abgeschlossen. Erst ab 10.30 Uhr beginnen massierte argentinische Luftangriffe auf die Landungstruppen und Schiffseinheiten. „Pucara“-Flugzeuge dienen als Aufklärer, während vom Festland „Mirage“ und „Skyhawk“ angreifen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Luftabwehr an Land bereits entfaltet. Es gelingt den argentinischen Fliegerkräften nicht, zu den vor Anker liegenden Transportschiffen durchzubrechen. Versenkt wird die britische Fregatte „Ardent“. „Skyhawk“-Flugzeuge, die 10 m über der Wasseroberfläche anfliegen, erzielen bei 3 Angriffen insgesamt 13 Bombentreffer. An Bord gibt es 22 Tote und 30 Verwundete.
Weitere Schiffe, darunter die mit den System „Sea Wolf“ ausgerüstete Fregatte „Broadsword“, werden beschädigt.

Lesetipp:  Falklandkrieg - Opferzahlen und Verluste

Die Verluste der Briten bis zum Abschluss der Landung betragen: 48 Tote, 55 Verwundete, 1 „Sea Harrier“, 2 Hubschrauber, 1 Fregatte gesunken, 4 Schiffe beschädigt.

Die Argentinier können ihr Erfolgskonto durch die Versenkung der Fregatte „Antelope“ am 24.05.1982 erhöhen. Das Schiff wird bereits am 23.05. durch eine Bombe getroffen, die im Maschinenraum als Blindgänger liegen bleibt. Nach der Evakuierung der Besatzung wird am 24.05. versucht, die Bombe zu entschärfen. Sie detoniert jedoch und tötet die eingesetzten Feuerwerker. Die Fregatte sinkt nach einem mehrstündigen Brand.

Am Ausgang des 24.05.1982 belaufen sich die argentinischen Verluste auf über 400 Tote und 16 von insgesamt 40 eingesetzten Flugzeugen (9 „Mirage“, 5 „Skyhawk“, 2 „Pucara“, 4 Hubschrauber). Durch die „Sea Harrier“ sollen davon 8 Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen worden sein.

Die Landung der britischen Truppen am 25.05. (Operation „Sutton“, bestehend aus der 3. Commando-Brigade und dem 2. PARA) erfolgte um 04:00 Uhr. Eine Gegenwehr der Argentinier erfolgte nicht, da die zur Ablenkung eingesetzte „D“ Kompanie des SAS „ein solches Feuerwerk veranstaltete, das die Argentinier lieber die Köpfe einzogen“.

Am 25.05.1982 wird der Zerstörer „Coventry“ im nördlichen Ausgang des Falklandsunds durch argentinische Kampfflugzeuge mit Bomben angegriffen und sinkt nach mehreren Treffern innerhalb von 15 Minuten. Ebenfalls am 25.05. wird das Containerschiff „Atlantic Conveyor“, das 20 „Sea Harrier“ – Flugzeuge und weitere Hubschrauber sowie Ausrüstungsgüter zum britischen Geschwader nachgeführt hatte, von 2 „Super Etendard“ angegriffen und durch 1 „Exocet“ Rakete, die etwa 1,80 m über der Wasserlinie einschlägt, schwer beschädigt. Auch hier wurden die aufliegenden Raketen erst wenige Sekunden vor dem Einschlag optisch ausgemacht. Das Schiff war bereits entladen und auf der Rückfahrt. Nach schweren Bränden sinkt das Containerschiff am 31.05. Auf beiden Schiffen gibt es insgesamt 24 Tote und 20 Verwundete.

26.05.1982 – Schwere Verluste der Argentinier

Nach britischen Angaben haben die argentinischen Luftstreitkräfte in den Kämpfen um die Falklandinseln/Malwinen bisher 64 Flugzeuge verloren, davon 31 in den letzten 4 Tagen.

Der Landungsbrückenkopf der Briten ist 10 km tief, 15 km breit und umfasst eine Fläche von etwa 150 km². Im Brückenkopf befinden sich über 5.000 Mann.

27.05.1982 – Vormarsch auf Port Stanley

Nach dem Eintreffen weiterer Verstärkungen an Truppen und Kriegsschiffen beginnen die Briten den Ausbruch aus dem Brückenkopf und den Vormarsch in die Richtungen Port Darwin und Port Stanley. Der Vormarsch wird durch Schiffsartilleriefeuer und Angriffe der Trägerflugzeuge unterstützt. Auf Grund des unwegsamen Geländes können die angelandeten Truppen die Streckenabschnitte nur zu Fuß überwinden.

28.05.1982 – Goose Green zurückerobert

Etwa 600 britische Fallschirmjäger besetzen nach heftigen Kämpfen die Ortschaft Goose Green. Sie nehmen über 1.000 Argentinier gefangen, 250 Argentinier sind gefallen. Die Briten verlieren 17 Mann, darunter den Kommandeur des 2. Fallschirmjägerbataillons.

30.05.1982 – Vereinzelte Gegenwehr zur See

Nach argentinischen Meldungen wurden der britische Flottenverband mit Raketen und Bomben angegriffen und ein Flugzeugträger durch einen Raketentreffer (Typ „Exocet“) beschädigt. Diese Meldung wird durch die britische Seite nicht bestätigt.

31.05. und 01.06.1982 – Britischer Vormarsch

Die Briten landen mit 2.630 Mann Marineinfanterie im südlichen Teil der Berkeley-Bucht und besetzen den Berg Mont Kent (25 km nordwestlich von Port Stanley).

03.06.1982 – Port Stanley umringt

Etwa 6.000 Briten befinden sich vor Port Stanley, damit sind 7.500 argentinische Soldaten eingeschlossen. Schlechte Wetterbedingungen (strömender Regen und Schneematsch) erschweren die Bewegungen beider Seiten.

Nach britischen Angaben sind von den insgesamt 41 eingesetzten „Sea Harrier“-Flugzeugen bisher 9 vernichtet worden, davon 4 durch Abschuss. Die argentinische Seite soll von ihrem Gesamtbestand (etwa 230 Flugzeuge) 69 Flugzeuge verloren haben.

06.06. bis 08.06.1982 – letzte argentinische Verstärkungen

Es gelingt den argentinischen Transportflugzeugen (Typ „Hercules“), trotz der britischen Blockade, weitere Verstärkungskräfte zu den Falklandinseln/Malwinen zu bringen (Gebirgstruppen und Fallschirmjäger). Am 8.6. befinden sich etwa 15.000 argentinische Soldaten auf den Falklandinseln/Malwinen.

Der 8.6. bringt den Briten hohe Verluste. Bei der Sicherung der Transportschiffe in der San-Carlos-Bucht wird die Fregatte „Plymouth“ von „Mirage“-Jagdbombern angegriffen. 4 Bomben decken das Schiff ein, ohne zu treffen. Durch Bordwaffenbeschuss brechen Brände aus, die jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden können, so dass das Schiff einsatzfähig bleibt (5 Mann der Besatzung werden verwundet). Beim Beschuss von Port Stanley wird der Zerstörer „Glamorgan“ von „Skyhawk -Flugzeugen angegriffen und durch Bordwaffen beschädigt, bleibt jedoch einsatzfähig. Die angreifenden Flugzeuge werden, dicht unter Land und in geringster Höhe aufliegend, nicht rechtzeitig bemerkt. Die Verluste auf dem Zerstörer betragen: 9 Tote und 17 Verwundete. (Einer Meldung der Zeltschrift „Marine-Rundschau“, München, H. 9/1982, S. 504, zufolge, wird der Zerstörer „Glamorgan“ erst am 12. Juni durch eine landgestützte MM-38-„Exocet“-Rakete beschädigt. Die Verluste betragen 13 Tote, und 17 Verwundete.)

Schwere Verluste treten im Verlauf einer improvisierten Landung in Fitzroy und Bluff Cove ein. Als die britische Aufklärung erkennt, dass diese beiden Positionen nicht besetzt sind, werden mit Hubschraubern 100 Mann abgesetzt. Von Port Pleasant auslaufend, werden die Landungsschiffe „Sir Tristram“ und „Sir Galahad“ mit Verstärkungskräften (je 2 Kompanien und „Rapier“-Boden-Luft-Raketensysteme) zur Sicherung der gewonnenen Positionen in Marsch gesetzt. Wetterbedingungen (Sturm) verzögern jedoch den Anmarsch der beiden Schiffe, für die keine Sicherung zur Verfügung steht, so dass sie erst mit der Morgendämmerung eintreffen. Bevor die Luftabwehrsysteme einsatzbereit sind, greifen die ersten argentinischen Flugzeuge an (2 „Skyhawk“ und 2 „Mirage“). Die „Sir Tristram“, die bereits einen Teil ihrer Truppen entladen hat, wird von Bordwaffen und 2 Bomben getroffen, die jedoch nicht detonieren. Die noch nicht entladene „Sir Galahade“ erhält 2 Bombentreffer, die das Schiff in Brand setzen. Explodierende Munition und auslaufendes brennendes Ö1 erschweren die Rettungsarbeiten. Von den 700 eingeschifften Soldaten und den Besatzungsangehörigen kommen auf der „Sir Galahad“ 48 (nach anderen Angaben 51) und auf der „Sir Tristram“ 2 ums Leben, 57 Mann werden verletzt. Mit den inzwischen installierten „Rapier“-Systemen sollen 3 argentinische Flugzeuge abgeschossen worden sein.

12.06.1982 – Offensive auf Port Stanley

Die britischen Truppen beginnen aus drei Richtungen die Offensive auf Port Stanley. Die in 2 Staffeln angreifenden Truppen der 5. Infanterie- und 3. Marineinfanteriebrigade überwinden den 12 bis 15 km vor Port Stanley liegenden 1. Verteidigungsabschnitt.
Die argentinischen Luftstreitkräfte greifen nicht mehr in die Kämpfe ein.

14.06.1982 – 24stündige Waffenruhe

Ersten Häuser von Port Stanley werden durch die britischen Truppen besetzt. Der argentinische Generalmajor Menendez schlägt eine 24stündige Waffenruhe vor, die um 21.00 Uhr beginnt.

15.6.1982 – Argentinische Kapitulation

Um 21.00Uhr MEZ werden die Kampfhandlungen endgültig von beiden Seiten eingestellt. Generalmajor Menendez unterzeichnet in Port Stanley die Kapitulationsurkunde gegenüber dem britischen Befehlshaber Generalmajor Moore. Es wird festgelegt, dass alle argentinischen Truppen (etwa 15.000 Mann) von den Falklandinseln/Malwinen abgezogen werden. Zum Abtransport nach Port Madryn und Montevideo werden mit Genehmigung der argentinischen Regierung auch die britischen Schiffe „Canberra“ und „Nordland“ eingesetzt. Bis zum 17.6. geben beide Seiten offiziell ihre Verluste bzw. Erfolge bekannt (siehe Statistiken)