Regenwald – die grüne Lunge der Erde
Der Regenwald im Amazonasgebiet ist geprägt durch sein besonders feuchtes Klima. Die Bäume verdunsten das Wasser, es bilden sich Wolken. Diese halten die Sonnenstrahlen ab und kühlen die Luft. Die entstandenen Wolken regnen wieder ab und der Wald wird wieder feucht. Die Sonne kann nun, nachdem die Wolken wieder verschwunden sind, das Wald erwärmen, so dass die Feuchtigkeit wieder aufsteigt. Dieser Kreislauf wiederholt sich immer wieder und ist für das klimatische Gleichgewicht unseres Planeten sehr wichtig.
Auch ist der Regenwald einer der größten Kohlenstoffspeicher der Welt. Hier steckt der Kohlenstoff, den die gesamte Menschheit in 10 Jahren verbrennt.
Flora und Fauna
Der tropische Regenwald ist das Zuhause von zahlreichen Pflanzen- und Tierarten. Die Wälder bedecken bis jetzt nur 7% der Erdoberflächen, aber sie beherbergen nach Schätzungen zwischen 40 und mehr als 70% aller Arten, die auf der Erde leben. Dies können mehr als 30 Millionen Pflanzen- und Tierarten sein.
Flora
Das Besondere am Regenwald ist der Stockwerksbau der Pflanzen. Dieser ist Abhängig von der Standort des Regenwaldes. Der typische Aufbau beginnt mit der Bodenschicht, welche das Wurzelwerk und eine dünne Humusdecke beinhaltet. Darüber befindet sich die Krautschicht mit Farnen, Moosen und anderen Bodendeckern. Darauf folgt die Strauchschicht bis zu einer Höhe von fünf Metern. Hier sind Sträucher, aber auch junge Bäume zu finden. Zur nächsten Schicht werden die niedrigen Bäume gezählt, die dann in die Kronenschicht übergehen. Dieses Stockwerk in etwa 40 Meter Höhe ist das Hauptkronendach. Höhere Bäume, die bis zu 60 Meter hoch sind, werden als Überständer bezeichnet.
Sehr typisch für den tropischen Regenwald ist die große Menge an Kletterpflanzen, zu denen Lianen, Hemi-Epiphyten und Epiphyten gehören.
Fauna
Auch die Tierwelt ist sehr vielfältig. Den größten Anteil haben dabei die Gliederfüßler, zu denen Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Krebstiere gehören.
Eine weitere hier vorkommende Art sind die Reptilien. Zu den Größeren gehören die Krokodile und Anakondas und zu den kleineren Chamäleons und Schildkröten.
Ein besonderer Farbtupfer im Regenwald sind die Vögel. Bis jetzt sind ganze 1100 Arten kartiert. Zu den bekannteste zählen, Aras, Paradiesvögel und Kolibris.
Eine kleine Artengruppe sind die Säugetiere. Hierzu gehören in Brasilien Raubkatzen und kleine Affenarten.
Brandrodung
Brandrodung gibt es nicht erst seit diesem Jahrhundert. Es ist eine seit Jahrtausenden genutzte Technik, um landwirtschaftlich nutzbare Fläche zu generieren.
Hierbei wird die Fläche, welche genutzt werden möchte, zum Beginn der Trockenzeit gerodet. Je nach den unterschiedlichen Pflanzen, die angebaut werden sollen, wird nur die oberirdische Vegetation gerodet, oder dazu auch die Wurzeln entfernt. Diese Schlagabraum wir an Ort und Stelle liegen gelassen und getrocknet und anschließen verbrannt. Hierbei kommt es meist dazu, dass die Feuer außer Kontrolle geraten und ganze Landstriche verwüsten.
In einem gesunden Regenwald besteht allerdings nur eine sehr geringe Gefahr eines Waldbrandes, da hier ein sehr feuchtes Klima herrscht. Auch die vorhandenen Flüsse versperren dem Feuer den Weg. Somit entstehen die meisten Waldbrände durch die Abholzung und Brandrodung.
Verursacher der Brandrodung
Zu den Verursachern in Brasilien gehören kleine Bauern, aber auch Großgrundbesitzer und Unternehmer.
Die Kleinbauern roden den Wald, um zu überleben. Sie bauen auf diesen Stück Land ihrer Häuser, betreiben Viehzucht und bauen auf kleinen Flächen ihre Pflanzen an. Die Bauern erhoffen sich durch die Besetzung und Urbarmachung des Landes einen Besitztitel für eben dieses Stück Land zu bekommen.
Großgrundbesitzer und Unternehmer dagegen nutzen die gerodeten Flächen hauptsächlich als Weidefläche für die Rinderzucht. Dieses Rindfleisch wird weltweit exportiert.
Auch das umstrittene Soja wird sehr oft angebaut. Diese Ackerfrucht wird überwiegend als Futtermittel in der Massentierhaltung eingesetzt.
Unternehmen in Brasilien haben auch die Produktion von Biokraftstoffen als Wirtschaftszweig entdeckt. Auf den gerodeten Flächen wir auch Zuckerrohr angebaut, welcher zu Ethanol umgewandelt wird. Dieser Biokraftstoff gilt auf den ersten Blick als Alternative zu fossilem Brennstoff. Durch den immer größer werdenden Bedarf an Biokraftstoffen braucht es immer größere Anbauflächen, welche wiederum nur durch die klimaschädliche Brandrodung generiert werden können.
Nicht nur der Anbau von Pflanzen und die Viehzucht sind ein Grund für die Rodung, sondern auch die Nutzung von Tropenhölzern ist für die Abholzung verantwortlich. Diese Hölzer, die keine Jahresringe ausbilden, sind sehr beliebt in der Möbelindustrie.
Schäden durch die Brandrodung
Die Folgen der Brandrodung sind verheerend. Nicht nur, dass unzählige Tiere, in den Flammen verenden, auch das Klima wird nachhaltig beeinflusst. Die Brandrodung setzt einen nicht unerheblichen Teil an CO2 frei.
Durch die nun fehlende Vegetation kann kein Wasser, keine Nährstoffe und auch kein CO2 mehr gebunden werden. Dieser Anstieg des Kohlenstoffdioxids bedingt die immer weiter fortschreitende Klimaerwärmung.
Die Menschheit sollte sich dieser Problematik bewusst sein. Auch in Deutschland hat man die Möglichkeit, etwas für den Regenwald zu tun. So sollte man kein Möbel aus Tropenhölzern kaufen. Auch der immer höher werdende Fleischkonsum setzt dem Regenwald immer weiter zu. Und nicht zuletzt die Kraftstoffe, die für Autos genutzt werden, bedingen eine Abholzung des Regenwaldes.