Wer seinen Urlaub im brasilianischen Regenwald plant, muss einiges beachten. Hier ist der Koffer nicht mal schnell nebenbei gepackt, wie es vor Antritt einer Pauschalreise in klassischen Urlaubsgebieten der Fall ist. Vom Mückenschutz, über einen kompetenten Führer, bis hin zur passenden Kleidung muss alles gut durchgeplant werden. Wir erklären, worauf zu achten ist, um einen der schönsten Orte dieser Welt zu bereisen.
Moskitos: Die größte Plage im brasilianischen Regenwald
Der Regenwald um den Amazonas herum ist sechs Millionen Quadratmeter groß, erstreckt sich über insgesamt neun Länder, wovon sich circa 60 Prozent der Fläche in Brasilien befinden. Klar, dass sich dort zahlreiche Mücken und Moskitos tummeln, welche uns das Leben schwer machen können. Die Quälgeister sind mit ihrem summenden Geräusch nicht nur nervig, sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Zum Beispiel:
- Gelbfieber
- Malaria
- Zika
- Denguefieber
Ein entsprechendes Mückenschutzmittel ist deshalb das A und O in der Regenwald-Ausrüstung. Effektive Mittel enthalten den Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET). Und dabei kommt es auf die Konzentration an. Enthält das Mückenschutzmittel weniger als 30 Prozent DEET ist die Haut für etwa vier Stunden vor Mückenstichen geschützt. Sofern der Anteil über 40 Prozent liegt, kann man mit einer Schutzdauer von etwa sechs bis acht Stunden rechnen. Am besten eignet sich ein Mittel mit mehr als 50 Prozent DEET-Anteil. Damit ist man im brasilianischen Regenwald bis zu 10 Stunden geschützt. Spätestens dann heißt es: Nachcremen. Denn die Stiche können nicht nur unangenehm jucken, sie können wie bereits erwähnt, auch mit gefährlichen Krankheiten einhergehen. Umso ärgerlicher wäre es dann, den Urlaub vorzeitig abbrechen zu müssen. Zumal es unter Umständen passieren kann, dass sich die Fluggesellschaften weigern, erkrankte Passagiere an Bord zu nehmen.
Welche Kleidung im Regenwald?
Der mächtige Amazonas ist umgeben von riesigen Dschungel-Gebieten, welche zum Teil so dicht sein können, dass man ohne Hilfsmittel, zum Beispiel einer Axt nicht vorankommt. Da es sich dabei nicht gerade um ein reisegepäcktaugliches Utensil handelt, ist ein kompetenter und erfahrener Dschungel-Führer nötig, um sich mit der Gruppe durch das Dickicht zu kämpfen.
Für die Reisenden bedeutet das: Reißfeste Kleidung. Am besten eignet sich dafür eine Panzerkombi, welche man gebraucht im Army-Shop kaufen oder im Internet bestellen kann. Die Kleidung sollte zudem einen optimalen Sonnenschutz darstellen. Ultraviolette Strahlung sollte keinesfalls dauerhaft von der Haut absorbiert werden, da es zu extremen Sonnenbränden kommen kann.
Auf der anderen Seite kann es im Regenwald – wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt – auch wie „aus Eimern schütten“. Und zwar stundenlang. Wenn nicht sogar tagelang. Deshalb ist es wichtig, dass wasserabweisende Funktionskleidung getragen wird. Denn wenn es im Regenwald erst einmal richtig zur Sache geht, kann einem auch sehr kalt werden. Das Holz ist dann nass und das Feuermachen gestaltet sich als „Mission Impossible“. Mischgewebe aus 30 Prozent Baumwolle und 70 Prozent Polyamid eignen sich gut für die Erkundungstour im Dschungel. Diese Mischgewebe sind so stabil, dass Mücken und Moskitos mit ihren sehr spitzen Rüsseln nicht durch die Kleidung stechen können.
Wie sieht die optimale Ausrüstung aus?
Das Schweizer Taschenmesser und ein Satelliten-Telefon gehören definitiv zu den sinnvollsten Utensilien im Regenwald. Eine wasserfeste und robuste Armbanduhr hilft, nicht von der Dunkelheit überrascht zu werden. Insektenschutz und ein Notfall-Set sind ebenfalls wichtig.
Wer sich in einen Outdoor-Shop begeben möchte, um dort ein bisschen für den Dschungel zu shoppen, wird schnell feststellen dass viele andere Dinge jedoch überflüssig sind. So wird sich vermutlich niemand eine Hängematte im Dschungel aufhängen. Diese ist eher für den heimischen Garten geeignet und hat nichts im Reisegepäck zu suchen.
Wie bei jedem Urlaub kommt man schnell in Versuchung viel zu viel mitzunehmen. Doch wer sich einem Dschungel-Führer anschließen und den Regenwald so richtig schön erkunden möchte, sollte unbedingt auf das Reisegewicht achten. Sonst kann es ziemlich peinlich werden, wenn man die Gruppe alle 20 Minuten um eine Pause bitten muss, weil der Rucksack zu schwer ist. Damit die Übersicht nicht verloren geht, wollen wir das wichtigste Equipment auflisten:
- Zipp Hose
- Schnell trocknende Handtücher
- Moskitofestes Langarm-Hemd
- Sonnencreme
- Funktionsunterwäsche
- Rucksack mit entsprechenden Qualitätsmerkmalen
- Sonnenbrille
- Fernglas
- Kompass (Alternativ geht auch ein Satellitenmodem. Noch besser ist jedoch ein GPS-Tracker)
- Moskitonetz
Worauf sollte verzichtet werden?
Wertgegenstände haben im Regenwald nichts zu suchen. Schwere Gegenstände sind ebenfalls nicht zu gebrauchen. Überflüssiges Schuhwerk darf auch gern zu Hause bleiben. Im Regenwald geht es schließlich nicht auf den Laufsteg, sondern durch dichtes Unterholz, weshalb qualitativ hochwertige Funktionsschuhe die einzigen Treter auf dieser Reise sein sollten.
Fun-Fact zum brasilianischen Regenwald
Ed Stafford – ein englischer Survival-Spezialist war der erste Mensch, welcher den gesamten Amazonas entlang gewandert ist. Stolze 6400 Kilometer hat er dabei zurückgelegt, wofür er 2,5 Jahre gebraucht hat. Nach eigenen Aussagen habe er dabei 50.000 Mückenstiche in Kauf nehmen müssen. Wie gefährlich so ein Trip in Eigen-Regie ist, zeigt sein Erlebnis als er von einem Indio-Stamm gefangen genommen wurde. Diese haben ihm seine Kleidung abgenommen, weshalb er nackt weiterlaufen musste.
Welche Impfung brauche im Regenwald?
Um eine Expedition durch den Regenwald zu starten, sollte vorab der Impfpass gesucht werden. Die Basisimpfungen wie Polio, Masern und Tetanus sollten deshalb keinesfalls fehlen. Wer sich länger im Regenwald aufhalten möchte, sollte sich zudem gegen Hepatitis A & B impfen lassen. Es gibt auch Impfungen gegen Typhus, Zika, Dengue-Fieber, Malaria und Tollwut. Alle diese Impfungen sind ratsam, wenn es um die Sicherheit im Amazonasgebiet geht. Außerdem spielt die Hygiene eine große Rolle, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wasser sollte nur abgekocht getrunken und Lebensmittel gründlich damit abgewaschen werden. Denn Cholera und die Meningokokken können ebenfalls unerwünschte Einschränkungen mit sich bringen.