Patagonien ist ein Gebiet im südlichsten Zipfel Südamerikas, das eine atemberaubende Landschaft bereithält. Wer die Region bereisen möchte, kann dies auf dem Fahrrad optimal tun. Es gibt einige schöne Routen, die zu den Highlights Patagoniens führen.
Auf dem Drahtesel durch Südamerika
Patagonien ist ein abwechslungsreiches Paradies: Während es im argentinischen Teil viel Wind und nicht enden wollende Weiten gibt, stößt man auf chilenischer Seite auf imposante Bergmassive und wilde Wälder. Auf dem Fahrrad lassen sich die Eindrücke der Region besonders intensiv erleben.
Für Tagesausflüge ist ein Mountainbike das ideale Transportmittel. Allerdings bietet das Fahrrad keinen Stauraum, sodass alles Nötige meist im Rucksack mitgeschleppt werden muss. Dabei ist die Ausrüstung bei einer solchen Unternehmung von besonderer Bedeutung. Nicht nur auf einer mehrtägigen Tour sollte stets passende Wechselkleidung, ein Verbandset und Werkzeug mitgenommen werden. Das Wetter kann in Patagonien schnell umschlagen und eine gute Vorbereitung darauf ist sinnvoll. Pannen und Unfälle sind ebenfalls möglich.
Größere Runden erfordern die Mitnahme von Kulturbeutel, mehr Wäsche und Camping-Utensilien. Das Lastenrad gewährt genügend Stauraum für alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände. Lastenräder vertragen bis 150 Kilo an zusätzlicher Ladung. Allerdings sind die Modelle etwas länger und benötigen ein bisschen Fahrpraxis. Die Räder reagieren nicht so schnell wie ein herkömmliches Fahrrad. Besonders in Kurven ist Geduld gefragt. Hat man den Dreh raus, kann die Reise durch Patagonien mit reichlich Gepäck an Bord beginnen.
Die Sieben Seen sollten auf dem Reiseplan stehen
Die Sieben-Seen-Route ist eine Touristenstraße im Süden von Argentinien. Von Buenos Aires lässt sich ein Flieger nach San Carlos die Bariloche nehmen, um die Fahrradtour zu starten. Auf einer Nebenstraße umringt von Wäldern, Seen und Bergen geht es bis in das Gebiet des kürzesten Flusses Argentiniens, dem Rio Correntoso. Beim See Espejo führt ein Pfad zur spektakulären Route der Sieben Seen.
Die Los Siete Lagos umfassen den Lago Correntoso, den Lago Escondidoden, den Lago Espejo, den Lago Villarino, den Lago Machónico, den Lago Lácar sowie einen Falkner genannten See. Das Areal der Sieben Seen ist einzigartig und steckt voller Leben. Die Strecke präsentiert alle Gewässer und herrliche Aussichten. Gefahren werden kann, bis die Stadt San Martin erreicht wird.
Auf der Ruta 7 durch Chile
Chiles Ruta 7 ist eine beliebte Fahrradroute auf der Carretera Austral. Die Traumstraße durch Patagonien ist für ein sagenhaftes Panorama bekannt. Überall entlang der Carretera Austral gibt es farbenprächtige Lupinenfelder. Dichte Wälder und Berglandschaften säumen den Weg ebenfalls.
Die Ruta 7 ist nur zu einem Drittel asphaltiert, der Rest ist Schotterpiste. Da die Großartigkeit der Landschaft Radfahrer ziemlich in den Bann zieht, verlangt die Carretera Austral ihnen im Grunde keine besonderen Anstrengungen ab. Ist die Energie aufgebraucht, sollte eine erholsame Pause eingelegt werden. Es sind einige lange Aufstiege zu bewältigen, die etwas Kraft in den unteren Extremitäten erfordern.
Der Bau der Ruta 7 dauerte über 20 Jahre, da die chilenische Natur mit ihren Flüssen, Fjorden und Gebirgen für derartige Bauvorhaben eine ziemliche Herausforderung darstellt. Lange Zeit war der südlichste Teil Chiles nur mit dem Schiff und per Wasserflugzeug zu erreichen.
Die Landschaft ist nach wie vor ziemlich unberührt und für einen erlebnisreichen Ausflug mit dem Fahrrad das perfekte Ziel. Wer genug Power in den Beinen hat, kann sich die gesamte Strecke der Ruta 7 vornehmen. 1.247 Kilometern stehen für unerschrockene Biker zur Verfügung.
Eine Radtour mit Grenzüberquerung
Zwischen Villa O’Higgins und El Chaltén können Radfahrer ihre Ausdauer auf die Probe stellen und eine Landesgrenze überqueren. Die sehr anspruchsvolle Route beinhaltet eine 37 Kilometer lange Strecke auf schroffem Gelände, actionreiche Fahrten durch schlammige Wälder und zwei spaßige Bootstouren. Die Grenzüberquerung zwischen Chile und Argentinien hat es in sich und ist nur hart gesottenen Bikern zu empfehlen.
In Villa O’Higgins kann die Route gestartet werden. Das kleine Dorf liegt abgeschieden am Ende der Carretera Austral im Süden von Chile. Es befindet sich Nahe der argentinischen Grenze und ist damit der ideale Ausgangspunkt. Wer lieber eine entspanntere Strecke befahren will, kann den Cochrane auf größtenteils asphaltierten Wegen durchqueren und die Straße bis zum Grenzposten Paso Roballos nehmen.