Guarana – der natürliche Wachmacher

Guarana Grafik mit Frucht
Guarana Pflanze und Guarana-Kerne - © depositphotos.com @ Grey_ant

Wer länger wach bleiben möchte oder seine Konzentration fördern will, greift heute nicht mehr nur zum Kaffee aus Südamerika. Guarana gilt als eine der beliebtesten Alternativen. Die Samen der Pflanze enthalten ein natürliches Koffein. Bereits vor Hunderten von Jahren wurde dies von den Indios genutzt, um den Geist gezielt anzuregen. Heute findet es sich in ausgewählten Energy Drinks oder hochwertigen Limonaden. Auch Schokolade und andere Genussmittel, in denen Guarana enthalten ist, gibt es im Handel. Aber woher kommt der Wachmacher eigentlich und wie wird er verarbeitet?

Eine Kletterpflanze als natürlicher Koffeinlieferant

Bei Guarana handelt es sich um eine Pflanze, die in der Botanik den Seifenbaumgewächsen zugeordnet wird. Sie schlängelt sich über viele Meter um Bäume hoch. Dabei bilden sich Blüten und Früchte aus. Von Bedeutung für die Verarbeitung sind die Samen dieser Früchte. In getrockneter Form können sie zu einem Pulver weiterverarbeitet werden. Dieses Pulver lässt sich dann als Nahrungsergänzungsmittel nutzen.

Guarana regt das Herz-Kreislaufsystem des Menschen an.

Die Guarana-Pflanze wächst im Regenwald des Amazonasbecken von Lateinamerika. Die besondere Wirkung des Pulvers entdeckten bereits die Indios. Von ihnen leitet sich auch der Name der Pflanze her. Guarana kommt vom Namen des indigenen Volks der Guaraní. Für die europäische Botanik wurde die Pflanze erst um 1821 entdeckt. Alexander von Humboldt hatte sie bei einer seiner Lateinamerika-Reisen mit aufgegriffen und zusammen mit anderen Forschern in einem Buch erfasst.

So wird Guarana angebaut und dort ist die Pflanze zu finden

Die Kletterpflanze wird auf Plantagen in Lateinamerika angebaut. Vor allem in Paraguay, Venezuela und Brasilien wird Guarana produziert. Die Aufzucht der Pflanzen aus einfachen Samen gestaltet sich nicht ganz leicht. Die Pflanze braucht spezielle Bedingungen. In den erwähnten Ländern hat die Nutzung der Pflanze eine lange Tradition.

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Die Indios kennen eigene Legenden, wie die Kletterpflanze entstanden sein soll. Guarana ist so gesehen ein Bestandteil der indigenen Mythologie Südamerikas. Aber auch heute ist das Nahrungsergänzungsmittel sehr beliebt. In Brasilien gibt es ein Erfrischungsgetränk, das Guarana enthält und unter dem gleichen Namen weit verbreitet ist.

Aber auch global breitet sich die Nutzung von Guarana immer weiter aus. Das hat auch damit zu tun, dass viele Menschen ihren Geist anregen möchten, ohne dafür Kaffee oder Cola mit viel Zucker trinken zu müssen. Von Lateinamerika aus breitet sich Guarana heute in die ganze Welt aus. Jährlich werden in Lateinamerika um die Viertausend Tonnen Samen der Pflanze für den heutigen Weltmarkt geerntet und weiterverarbeitet.

Eine aufwändige Verarbeitung sorgt für ein einwandfreies Qualitätsprodukt

Die Kletterpflanze wird auf Plantagen angepflanzt, wo sie viele Meter auf anderen Bäumen hochranken kann. Die Produktion von Guaranapulver erfordert dabei eine ganze Reihe von Arbeitsschritten.

  • Zunächst werden die Samen den Früchten entnommen und vollständig gesäubert und getrocknet. In der Regel geschieht dies über ein elektronisches Trocknergerät, das die Samen bei einer Temperatur von etwa 40 Grad erhitzt. Anders als beim Erhitzen in der Sonne bleiben so möglichst viele Inhaltsstoffe der Samen erhalten.
  • Nach dem Trocknen werden die Samen geschält. Das ist deshalb wichtig, weil sich in der Schale Stoffe befinden, die den Samen bitter schmecken lassen. Durch das Schälen werden diese Bitterstoffe entfernt. Auch die Gefahr des Schimmelbefalls wird durch diesen Arbeitsschritt reduziert.

Manche Anbieter verzichten auf das Schälen. Dann schmeckt das Pulver bitterer und die Qualität des Materials ist nicht so hoch.

Ein gut verarbeitetes Guaranapulver erfordert viel Arbeit aber bietet dafür auch einen guten Genuss. Sogar bestimmte Krankheitserscheinungen soll es lindern. Auf jeden Fall regt der Wachmacher den Geist auf milde aber effektive Weise an. Das wird von vielen Verbrauchern geschätzt.

Aber auf welchem Weg gelangt das Guarana überhaupt zu den Verbrauchern?

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Über diese Wege gerät Guarana in den Handel

Geerntet wird der natürliche Wachmacher ausschließlich in Lateinamerika. Es gibt viele Hersteller, die mit Indios kooperieren, die vor Ort Guarana anbauen und damit handeln.

In den meisten Fällen werden die Samen hier auch gereinigt, getrocknet und zum Pulver weiter verarbeitet. Anschließend erfolgt der Transport in andere Länder. Dafür muss die Ware oft zunächst einmal aus dem Inneren des Landes heraus transportiert werden. Der Amazonas ist hier ein wichtiger Transportweg. Wenn das Wasser in diesem und andere Flüssen niedrig steht, kann es beim Transport jedoch zu Verzögerungen kommen. Sobald diese Transportwege passiert sind, geht es wiederum schneller voran.

Mit dem Schiff oder mit Flugzeugen wird das Pulver dann in alle Welt transportiert.

Immer mehr Konzerne haben den Wachmacher aus Lateinamerika heute für sich entdeckt. Wie bei anderen Produkten sollte auch im Fall von Guarana auf einen fairen Handel geachtet werden.

Fazit:

Guarana aus einer fairen Produktion in Lateinamerika bietet Käufern wie Verkäufern Vorteile. Auf der einen Seite regt es auf gesunde Weise den Geist an. Auf der anderen Seite können mit der Produktion die wirtschaftliche Situation lateinamerikanischer Länder gefördert oder Indioplantagen unterstützt werden.