Kaffee aus Südamerika

Detail einer Bio- Kaffeepflanze
Eine Kaffeepflanze einer Bio-Kaffeeplantage in Salento, Kolumbien - © depositphotos.com @ tiagofernandez

Kaffee aus Südamerika gilt als ein beliebtes Genussmittel. Der Kontinent beherbergt den weltweit bedeutendsten Kaffee-Lieferanten Brasilien, sowie gleichzeitig das kleinste Kaffee-Anbauland, nämlich die Galapagosinseln. In Brasilien werden jährlich mehr als 50 Millionen Säcke à 60 Kilogramm Kaffeebohnen geerntet. Doch Südamerika beherbergt noch weitere wichtige Kaffee-Anbauländer. Hierzu gehören außerdem noch Peru, Kolumbien, Ecuador, Venezuela sowie Bolivien. Hier einige interessante Fakten zu den Kaffeesorten der einzelnen Anbauländer.

Brasilien – Größter Kaffeeproduzent der Erde

Das größte Land Südamerikas nennt sage und schreibe ganze 4 Milliarden Kaffeepflanzen sein eigen. Wenn man bedenkt, dass es auf der ganzen Erde rund 15 Milliarden davon gibt, wird schnell klar, welche Bedeutung diesem Kaffeeproduzenten zukommt. Der Kaffeeanbau in Brasilien begann mit einer kleinen Romanze. Francisco de Melo Palheta, ein brasilianischer Sergeant Major hatte eine delikate Affäre mit der Frau des Gouverneurs von Französisch-Guayana. Als sie ihm Kaffeebohnen schenkte, war dieser von diesem neuartigen Getränk so angetan, dass er nach Brasilien zurückkehrte und dort mit dem Kaffeeanbau anfing.

In 17 von insgesamt 26 Staaten des Landes werden die sogenannten Coffea-Pflanzen angebaut. Die Sorten nennen sich Arabica sowie Robusta und zeichnen sich durch ihr mildes, samtiges Aroma aus. Auch der Anteil an Säure ist relativ gering, was den Kaffee aus Brasilien zu einem sehr bekömmlichen Getränk macht. Mit einem guten Kaffeevollautomaten genießt man die aromatischen Kaffeesorten Südamerikas am besten, denn hier bleibt das vollmundige Aroma erhalten. Neben den klassischen Sorten, die man hierzulande im Supermarkt findet, produziert das Land auch seltene Raritäten, die aber in Europa nur selten zu bekommen sind, da die meisten davon schon in Brasilien selbst konsumiert werden.

Kaffee aus Peru

Für das kleine Nachbarland Brasiliens gilt der Kaffee als das wichtigste Exportprodukt. In Peru wird etwa seit Mitte des 18. Jahrhunderts Kaffee auf einer Gesamtfläche von rund 95.000 Hektar angebaut. Dies geschieht auf kleinen Plantagen mitten im Wald. Angebaut werden die Sorten Typica, Caturra und Boubon, bei denen es sich um Unterarten der Arabica Bohnen handelt und die sich qualitätsmäßig nicht von denen anderer südamerikanischer Staaten unterscheiden. Oft werden diese Bohnen zu bestimmten Kaffeemischungen hinzugefügt, da sie ein besonders erdiges, teils schokoladiges Aroma besitzen. Der sehr würzige Kaffee ist besonders beliebt bei Kaffeetrinkern, die einen kräftigen Kaffee bevorzugen.

Kaffee aus Kolumbien

Seitdem im Jahre 1723 die Jesuiten Kaffeepflanzen ins Land brachten, ist der Anbau von Kaffee zur Lebensgrundlage vieler Menschen in Kolumbien geworden. Heute leben etwa zwei Millionen Einheimische von Kaffeeanbau. Die Haupt-Anbauregionen sind die Departments Caldas, Quindio und Risaralda, die auch als das kolumbianische „Kaffeedreieck“ bezeichnet werden. Hier wird ebenso Arabica-Kaffee angebaut, der als einer der wenigen Arten sortenrein angeboten wird. Geschmacklich ist der kolumbianische Kaffee sehr vielfältig. Die Aromen reichen von nussig-schokoladig bis hin zu exotisch blumig und bestechen durch ihre angenehm harmonische Säurestruktur. Unterschieden wird der Kaffee in den drei Qualitätsstufen Supremo, Excelso sowie UGQ (Usual Good Quality).

Kaffee aus Ecuador

In Ecuador ist der Kaffeeanbau noch relativ jung. Erst im Jahre 1860 begann man in der der Provinz Manabí damit, Kaffeepflanzen zu kultivieren. Neben Arabica wird hier auch Robusta angebaut, der in den tiefer liegenden Küstenregionen angebaut wird, wohingegen der Arabica auf kleinen Farmen in den Hängen der Anden angebaut wird. Ecuadorianischer Kaffee ist bekannt für seine Milde und ist harmonisch im Geschmack. Die Aromen reichen bis hin zu fein-holzigen Nuancen, die Säure rangiert im mittleren Bereich. Sehr beliebt sind die Bohnen aus dem „Tal der Hundertjährigen“. Sie bestechen mit außergewöhnlichen schokoladigen Noten.

Kaffee aus Venezuela

Er überzeugt durch einen unverwechselbaren Geschmack, der sich klar von den anderen südamerikanischen Kaffeesorten unterscheidet. Er kann als lieblich und leicht bezeichnet werden und ist besonders säurearm. Für Kenner gilt er wegen seiner leichten, bekömmlichen Süße als idealer Frühstückskaffee.

Kaffee von den Galapagosinseln

Wegen der besonderen klimatischen Bedingungen gilt der Kaffee als besonders aromatisch. Klassische Kaffeeplantagen findet man hier nicht. Der Kaffee der Sorte Arabica-Bourbon wächst an wilden Kaffeesträuchern, die zum Teil schon über 100 Jahre alt sind, das macht den Kaffee der Inseln zu einem reinen Bio-Produkt höchster Qualität. Die Geschmacksnote erinnert leicht an Kakao.

Kaffee aus Bolivien

Auch hier wird der Kaffee, ausschließlich Arabica, auf uralten Caturra- und Typica-Bäumen kultiviert. Da kaum Pestizide verwendet werden, ist auch der bolivianische Kaffee ein gänzlich biologisches Produkt, das floral-würzige Aromen von Blumen und Kakao in sich vereint.

Fazit

Südamerika bietet eine unglaubliche Kaffeevielfalt und die verschiedenen Kaffeesorten bieten für jeden Geschmack etwas. Wir können nur dazu raten, sich einmal durch die verschiedenen Sorten hindurchzuprobieren, um sich selbst von der beeindruckenden Vielfalt zu überzeugen.